Beschaffungsstrukturen

Eine erfolgreiche Global Sourcing-Strategie ist eng an eine adäquate organisatorische Umsetzung gekoppelt. Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass der persönlichen Geschäftsbeziehungspflege (siehe Interkulturelle Kompetenz) in vielen Regionen eine deutlich größere Rolle als in Westeuropa zukommt und somit auch in einer intensiveren Betreuung der Lieferanten Berücksichtigung finden muß.

Grundsätzlich stehen folgende Optionen zur Wahl:

1) Eigene Strukturen:

  • Betreuung durch zentralen strategischen Einkauf (als Teil der Materialgruppenstrategie z.B. durch Lead Buyer oder durch einen „allgemeinen“ GS-Verantwortlicher)
  • Betreuung/Unterstützung durch lokale Einkaufsabteilung bei Produktionsstandort oder durch Vertriebsstandort in der Beschaffunsgregion
  • Betreuung/Unterstützung durch lokales International Procurement Office (IPO) - entweder eigenständig oder „angedockt“ an AHK, Dienstleister o.Ä.

2) Fremde Strukturen:

  • Übertragung größere Teile des Prozesses auf Dienstleister
  • Nutzung von handelsartigen Strukturen
  • Lieferanten in „risikoarmen“ Länder wie z.B. Singapur als „Brückenköpfe“


Alles ist möglich und wird erfolgreich von Unternehmen praktiziert.  Betrachtet man die Fragestellung nur kurzfristig, so lässt sich diese sicher darauf reduzieren, was man selber unter den gegebenen Ressourcen „stemmen“ kann und will und wie viel „Marge“ kann oder will man an Dritte abgeben.

Langfristig muss jedoch neben der marktseitigen Verankerung auch das Zusammenspiel im Einkauf und mit anderen Unternehmensabteilungen in einem Reorganisationskonzept berücksichtigt werden!